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Die Haltung von Kleintieren: Hamster, Meerschweinchen & Co.
Allgemein gilt, dass gerade die kleinen Nager wie Meerschweinchen, Kaninchen, Farbratten, Chinchillas, Degus und Mäuse die Gesellschaft von Artgenossen brauchen. Du solltest in den meisten Fällen Gruppen von drei bis vier Artgenossen zusammenhalten. Eine Ausnahme sind Hamster und Zwerghamster. Sie sind Einzelgänger. Sind in Deinem Rudel Männchen und Weibchen, lass die Männchen kastrieren. Sonst stellt sich bald Nachwuchs ein.
Gehege für Kleintiere
Egal, ob Du Deine Tiere in einem Terrarium, einem Gehege oder im Freilauf hältst, jede Fellnase brauch ein Schlafhäuschen für sich allein. Verstecke aus Ästen, Wurzeln, Röhren usw. sind beliebt und begehrt. Komplett wird die Einrichtung mit Hängematten, Seilen, Treppen und Podesten. Ideal ist ein mehrstöckiges Heim. Das schafft auf engem Raum viel Platz und bietet Klettermöglichkeiten. Achte darauf, dass der Futternapf nicht umkippen kann, selbst wenn einer Deiner Schützlinge auf dem Rand sitzt. Frisches Wasser gibst Du über eine Trinkflasche.
Heuraufen sollten aussen am Käfig angebracht sein. Dann nehmen sie keinen Platz im Innenraum des Nagerkäfigs ein. Verwende auf jeden Fall staubfreie Einstreu. Die kleinen Kerlchen haben empfindliche Augen und Atemwege. Gut geeignet sind Hanfstreu, Maisstreu oder Strohpellets. Zusätzlich kannst Du den Tieren Haushaltspapier geben - das zerschnipseln sie mit Begeisterung. Mit den Schnipseln bauen sie Verstecke oder polstern sich ihre Schlafplätze aus. Bei allen Nagetieren wachsen die Nagezähne ständig weiter. Gib ihnen Zweige von Obstbäumen, Birken und Weiden zum Abknabbern. Das schleift die Zähne ab.
Pflege von Kleintieren
Sorge dafür, dass Deine Tiere immer ein sauberes Zuhause haben. Dazu gehört, dass Du die Toilettenecke täglich säuberst. Die Einstreu wechselst Du jede Woche aus. Beobachte Deine Tiere. Verhalten sie sich normal oder wirkt eines krank? Dann solltest Du auf jeden Fall einen Tierarzt aufsuchen.
Alle Tiere brauchen täglich frisches, artgerechtes Futter in ausreichender Menge und sauberes Trinkwasser. Das heisst nicht, dass Du Deine Tiere überfüttern sollst. Das ist für sie genauso ungesund, wie für Menschen. Viele kleine Säugetiere sind Pflanzenfresser und mögen Kräuter. Deshalb brauchst Du nicht unbedingt ein Experte in Phytotherapie werden. Sicherlich kennst Du Löwenzahn, Sauerampfer und Hirtentäschel. Das genügt schon. Mit diesen Kräutern kannst Du das Futter Deiner Schützlinge aufwerten.
Wie wäre es, wenn Du für Deine Fellnasen eine kleine Wiese anlegst? Du brauchst eine flache Schale oder Blumentopf und ein bisschen Pflanzerde. Dort hinein pflanzt Du einige der Lieblingskräuter und -pflanzen Deiner Schützlinge. Pflanzen und Samen bekommst Du in einer Gärtnerei. Oder sieh Dich draussen in der Natur um. Löwenzahn wächst fast überall. Für die meisten Menschen ist er Unkraut und sie sind froh, wenn Du Dir etwas davon ausgräbst. Aber frag vorher nach, ob Du einige Pflanzen haben kannst. Deine fertig bepflanzte Wiese stellst Du in das Zimmer, in dem Deine kleinen Freunde frei laufen dürfen. Dann können sie sich nach Bedarf bedienen. Falls nötig, baust Du eine Treppe oder Rampe dazu, damit die Tiere gut an das Futter herankommen.
Lass Deine Nager jeden Tag eine Weile frei im Zimmer umherlaufen. Pass dabei auf, dass sie keine Kabel oder Möbel anknabbern. Verbringe viel Zeit mit Deinen Kleintieren. Dann werden sie schnell zahm.
Beschäftigungsmöglichkeiten für Kleintiere und Nager
Auch wenn Deine Fellnasen viel mit ihren Artgenossen spielen, brauchen sie doch Abwechslung. Sei einfach kreativ.
- Schneide von einer alten Socke vorn die Zehen ab. Dann füllst Du Heu hinein und hängst die Heusocke an der Decke des Käfigs auf. So, dass Deine Schützlinge gerade noch herankommen.
- Stopfe Heu in Papprollen
- Baue einen Parcours aus verschiedenen Röhren, Kartons, Balancierstangen oder Wippen. Ändere die Anordnung der Hindernisse ab und zu.
- Füll Papierschnipsel in Schachteln und verstecke kleine Leckerlis darin.
- Gib ihnen kleine Bälle oder anderes handelsübliches Spielzeug.
- Bringe ihnen kleine Tricks bei.
Probier aus, was die Kleinen besonders mögen. Es gibt grosse individuelle Unterschiede.
Welches Tier interessiert Dich?
Hamster - Meerschweinchen - Kaninchen - Zwergkaninchen - Chinchilla - Degu - Ratte - Rennmaus - Wüstenrennmaus - Farbmaus
Hamster
Haltung
Der Käfig für einen Hamster oder Zwerghamster sollte eine Grundfläche von 100 x 40 cm haben. Gib ihnen genügend Einstreu oder Papierschnipsel. Hamster legen sich Futterdepots an. Sie transportieren die Körner in ihren Backentaschen zu den Verstecken. Die Vorratslager musst Du regelmässig kontrollieren. Eingelagerte Obststückchen verderben schnell. Nimm sie heraus, bevor sie Schimmel ansetzen und Krankheitserreger verbreiten.
Hamster und Zwerghamster leben nur während der Paarungszeit mit Artgenossen zusammen. Ansonsten verteidigen besonders Zwerghamster ihr Revier mit Nachdruck. Das Hamsterhaus muss oben geschlossen sein. Die Kerlchen sind wahre Kletterkünstler und entwischen schnell. Hamster sind extrem flink und wendig. In der Natur müssen sie bei Gefahr schnell in ihrem Bau verschwinden können.
Futter
Hamster sind Allesfresser. Sie fressen Körner, Nüsse und alle Arten Obst und Gemüse (ausser Kohl). Dazu fütterst Du im Sommer Löwenzahn und andere Kräuter, im Winter Heu. Zusätzlich zu ihrer pflanzlichen Kost brauchen sie ab und zu Insektenlarven oder ein Stückchen rohes, ungewürztes Hackfleisch. Ganz verrückt sind die Kleinen nach Jogurt, Quark oder Käse. Das kannst Du ihnen prima als Leckerchen geben.
Pflege & Sozialverhalten
Zur Fellpflege lieben es alle Hamster, ein Sandbad zu nehmen. Stell eine kleine Schachtel mit Badesand in das Terrarium. Bei langhaarigen Rassen kannst Du vorsichtig mit einem speziellen Pflegeset für Nager bei der Fellpflege helfen. Berücksichtige bitte, dass Hamster nachtaktive Tiere sind. Sie verschlafen fast den ganzen Tag. Wenn Du Deinen Hamster zu oft störst, kann er aggressiv reagieren. Zwerghamster und Hamster lernen schnell ihrem Menschen auf die Hand zu klettern. Dann kannst Du ihn hochheben und aus seinem Terrarium nehmen. Er wird mit Begeisterung an Dir herumklettern.
Meerschweinchen
Haltung
Damit Meerschweinchen sich richtig wohlfühlen, brauchen sie genügend Platz. Ein Käfig für zwei Tiere muss mindestens 120 x 50 cm gross sein. Normalerweise gibst Du das Heu in die Futterraufe. Meerschweinchen kannst Du Heu als losen Haufen in den Käfig geben. Sie lieben es, hineinzuflitzen und sich darin zu verstecken. Im Sommer können Deine Meerschweinchen in ein Gehege im Garten umziehen. Sie brauchen dort ausreichend Schutz vor dem Wetter und vor Raubtieren. Der Aussenkäfig muss einen Deckel haben. Meerschweinchen springen zwar nicht, aber von oben lauert Gefahr in Form von Katzen, Hunden oder Mardern.
Futter
Deine Meerschweinchen müssen immer genügend gutes Heu zur Verfügung haben. Ihre Verdauung funktioniert am besten, wenn die Tiere den ganzen Tag kleine Mengen davon zu sich nehmen. Du kannst ihren Speiseplan mit etwas Gemüse oder Grünfutter aufwerten. Gurken, Topinambur, Sellerie, Rüebli, Peperoni, Tomaten, Salat, Löwenzahn oder Mangold mögen die Kerlchen gern. Als Fertigfutter kommt Futter in Pelletform infrage. Es sollte einen hohen Anteil an Gemüse und nur wenig Getreide enthalten.
Pflege & Sozialverhalten
Deine Meerschweinchen solltest Du nicht ständig in die Hand nehmen - das mögen sie nicht. Schau ihnen stattdessen zu, wie sie durch ihr Haus flitzen. Es ist interessant zu beobachten, wie sie soziale Kontakte untereinander pflegen. Ab und zu müssen die Krallen geschnitten werden. Achte beim Fell auf Schädlinge, wie Haarlinge oder Milben. Im Falle eine Parasitenbefalls, kannst Du diese mit einem Spot-On oder einem Umgebungsspray bekämpfen.
Kaninchen und Zwergkaninchen
Haltung
Für eine artgerechte Kaninchenhaltung brauchst Du nach Möglichkeit ein Aussengehege. Der ausbruchssichere Nagerstall muss so gross sein, dass pro Tier 3 m² freie Fläche zur Verfügung steht. Das Gleiche gilt für Zwergkaninchen. Glaube nicht, weil die Tiere kleiner sind, brauchen sie nicht so viel Platz - Zwergkaninchen bewegen sich genau so viel wie ihre grösseren Verwandten. Die Kaninchen müssen sich in wettergeschützte Höhlen, Häuschen und Verstecke zurückziehen können. Kaninchen und Zwergkaninchen buddeln gern. Sie freuen sich über eine mit Sand gefüllte Buddelkiste.
Alternativ kannst Du Kaninchen und Zwergkaninchen auf dem Balkon oder in einem eigenen Zimmer halten. Sperre sie bitte nicht dauerhaft in Käfige. Als Folge von reiner Käfighaltung werden Kaninchen oft scheu oder fangen an zu beissen.
Futter
Deine Kaninchen brauchen ständig gutes Heu. Sie fressen über den Tag verteilt kleine Mengen davon. Als Ergänzungsfuttermittel gibst Du Äpfel, Karotten, Salat, Löwenzahn und andere Kräuter. Damit Deine Kaninchen ganz sicher alles bekommen, was sie für ein gesundes Leben benötigen, kannst Du auf Alleinfuttermittel setzen.
Pflege
Achte vor allem bei langhaarigen Rassen auf Schädlinge im Fell. Bürste sie ab und zu, damit das Fell nicht verfilzt - Sets aus Bürsten und Kämmen erleichtern die Fellpflege von Nagetieren.
Chinchilla und Degu
Haltung
Chinchillas und Degus brauchen als aktive Tiere einen Käfig, der auf jeden Fall 120 cm lang, 60 cm breit und 120 cm hoch ist. Für zwei der putzigen Nager ist das gerade genug. Beide Arten flitzen viel herum. Dazu brauchen sie viel Platz, am besten ein eigenes Nagerzimmer. Achte darauf, dass der Käfig keine Bodenplatte aus Plastik hat, oder sonstige Teile aus Plaste. Die Tiere knabbern generell alles an. Plastik könnte ihr Verdauungssystem verstopfen. In ein Haus für Chinchillas oder Degus gehört eine kleine Schale mit speziellem Chinchillasand. Die Tiere baden darin und pflegen so ihr wunderschönes, weiches Fell. Degus schlafen eng aneinander gekuschelt. Ihr Schlafhäuschen muss gross genug sein, damit die ganze Bande hineinpasst.
Futter
Als Grundfuttermittel gibst Du Heu. Im Sommer fressen die Tiere gern Grünes, wie Löwenzahn, Hirtentäschel, Sauerampfer oder frisches Gras.
Zum Snacken kannst Du Gurke, Zucchetti, Karotten, Topinambur und Schwarzwurzeln verfüttern. Obst solltest Du nicht füttern. Es enthält zu viel Zucker. Chinchillas werden damit schnell zu fett. Setze auf Alleinfuttermittel für Chinchillas und Degus für eine rundum vollwertige und gesunde Ernährung.
Pflege & Sozialverhalten
Die Tiere brauchen täglich mehrere Stunden Freilauf im Zimmer. Beide Arten sind verspielt, intelligent und bewegungsfreudig aber keine Kuscheltiere. Beobachte ihr emsiges Treiben und ihr Rudelverhalten. Bring ihnen kleine Kunststückchen bei. Nur vermeide es, sie unnötig in die Hand zu nehmen oder streicheln zu wollen.
Ratte
Haltung
Ratten sind furchtbar neugierig und ständig in Bewegung. Sie klettern, flitzen herum, durchstöbern ihr Rattengehege usw. Sie brauchen einen Käfig, der mindestens 100 x 50 x 120 cm gross ist. Richte Deinen Nagern eine Villa mit mehreren Etagen ein. Ratten lieben es, Nester und Verstecke zu bauen. Darin bunkern sie Futter. Gib ihnen dafür Haushaltspapier, das sie zernagen können.
Futter
Als Rattenfutter solltest Du täglich frisches Gemüse, wie Gurken, Salat, Karotten, Tomaten, Paprika, Äpfel, Birnen oder Bananen bereitstellen. Dazu reichst Du geeignetes Körnerfutter aus verschiedenen Körnern, Nüssen und Sämereien. Als Leckerlis gibst Du gekochte Nudeln oder Reis, Käse, Quark und hartgekochte Eier. Sorge für eine rundum gesunde Ernährung durch Alleinfuttermittel für Ratten.
Pflege & Sozialverhalten
Farbratten brauchen viel Zuwendung. Sie sind intelligent, verspielt und schmusen viel. Die munteren Kerlchen klettern gern auf ihrem Menschen herum. Sie verstecken sich mit Vorliebe unter der Kleidung. Bist Du ein Kuschelfan? Dann wären süsse Farbratten vielleicht das Richtige für Dich.
Rennmaus & Wüstenrennmaus
Haltung
Wüstenrennmäuse leben in der Natur als Paar zusammen. Andere Artgenossen werden vertrieben. Deshalb solltest Du auf jeden Fall zwei Rennmäuse zusammenhalten. Es muss kein Paar sein, es können auch zwei Weibchen sein.
Ihr Terrarium muss eine Grundfläche von 100 x 50 cm haben, grösser ist besser. In der Höhe sind 80 cm erforderlich. Es ist wichtig, dass der Käfig für die Rennmaus hoch ist. Diese kleine Maus gräbt gern und viel. In ihrer Heimat sind die Tunnel der Wüstenrennmaus oft mehrere Meter lang. Kann eine Rennmaus nicht graben, schadet das ihrer Gesundheit. Sie schläft nur in absolut dunklen Verstecken.
Futter
Die mongolische Rennmaus bewohnt karge Wüsten in der Mongolei. Daher ernährt sie sich nur von trockenen Gräsern, Samen und Kräutern. Füttere Deine Farbmaus entsprechend nur mit fettarmen Sämereien, Heu und etwas Gurke, Zucchetti oder Paprika. Obst, Nüsse oder Mais solltest Du ihr nicht geben. Solch reichhaltiges Futter kann sie nur schwer verdauen. Getrocknete Insektenlarven nehmen die Mäuse gern an. Sorge für eine rundum gesunde Ernährung durch Alleinfuttermittel für Rennmäuse.
Pflege & Sozialverhalten
Wenn Du den Käfig reinigst, mach Deiner Wüstenrennmaus nicht all ihre Tunnel kaputt. Tausche immer nur ein Drittel der Einstreu aus.
Rennmäuse brauchen viel Abwechslung. Gib ihr genügend Zeit zum Freilauf. Die Farbmaus ist rund um die Uhr aktiv. Zwischendurch zieht sie sich für ausgedehnte Ruhezeiten in ihren Bau zurück.
Auch wenn nicht alle kleinen Fellkugeln Kuscheltiere sind, kannst Du eine Menge Spass mit ihnen haben. Sorge für eine Wohlfühlatmosphäre und nimm Dir Zeit für Deine Schützlinge.